Geschmacksland

Blütenhonig vs. Waldhonig: Die Unterschiede im Geschmack und in der Wirkung

Ein Glas Blütenhonig auf einer hölzernen Unterlage, mit einer bunten Blumenwiese im Hintergrund. Perfekt für natürliche Honigliebhaber.
Blütenhonig und Waldhonig nebeneinander auf einem Baumstrunk, mit einer Blumenwiese und einem dichten Wald im Hintergrund. Der Unterschied zwischen Blüten- und Waldhonig wird visuell hervorgehoben.
Ein Glas Waldhonig auf einem Baumstrunk platziert, umgeben von einem dichten Wald im Hintergrund. Ideal, um den natürlichen Ursprung des Waldhonigs darzustellen.

Blütenhonig oder Waldhonig – welche Sorte passt besser zu dir? Die beiden Honigarten untersche sich klar in Herkunft, Geschmack, Farbe und Konsistenz. Hier siehst du die wichtigsten Unterschiede:

Herkunft

Blütenhonig und Waldhonig haben komplett unterschiedliche Ursprünge. Das prägt ihren Geschmack, ihre Farbe und wie dickflüssig sie sind. Blütenhonig kommt vom Nektar der Blüten. Waldhonig dagegen entsteht aus Honigtau – einer zuckrigen Flüssigkeit, die Insekten auf Baumrinden hinterlassen.

Blütenhonig – Aus dem Nektar von Blüten

Blütenhonig – manche nennen ihn auch Nektarhonig – wird von Bienen gemacht, wenn sie süßen Nektar aus Obstblüten oder anderen Pflanzen sammeln. Welche Blüten genau angeflogen werden, hängt davon ab, wo die Bienen leben und zu welcher Jahreszeit sie unterwegs sind. Deshalb schmeckt jeder Blütenhonig anders: Jede Blüte gibt ihr eigenes Aroma ab!

Blüten-Beispiele: 

Die dominierende Blütenart bestimmt den späteren, besonderen Geschmack und das typische Aroma des Honigs. Einige bekannte Beispiele für Blütenhonige sind:

  • Akazienhonig: Aus den dezenten, duftenden Akazienblüten
  • Lindenhonig: Vom aromatischen Lindenblütennektar
  • Rapshonig: Basiert auf den gelben Rapsblüten
  • Lavendelhonig: Aus den violetten Lavendelblüten
  • Obsthonige: Aus Blüten von Obstbäumen wie Apfel, Kirsche oder Zwetschge

Diese Aufzählung könnte endlos weitergehen, da fast jede Blütenpflanze als Nektarquelle für Bienen dient.

Sammelprozess: 

  • Bienenarbeit: Die Bienen fliegen von einer Blüte zur nächsten und nehmen den Nektar mit ihrem Rüssel auf. Im Honigmagen mischen sich Enzyme unter den Nektar, bevor er in den Bienenstock gebracht wird.
  • Wabentau: Im Bienenstock wird der Nektar in den Waben abgelagert und dort weiter gereift. Durch Verdunstung von Wasser und die Zugabe von Enzymen entsteht der fertige Honig.
  • Ernte: Sobald der Honig reif ist, wird er von den Imkern geerntet und geschleudert.

Waldhonig – Aus Honigtau und Insektenausscheidungen

Waldhonig ist anders als Blütenhonig. Er entsteht nicht aus Blütennektar, sondern aus dem Honigtau, den Insekten wie Blattläuse hinterlassen. Diese Insekten saugen Pflanzensaft aus Bäumen und scheiden eine süße Flüssigkeit aus – den Honigtau. Bienen sammeln diesen klebrigen Saft direkt von Blättern oder Tannennadeln.

Es gibt viele verschiedene Arten von Waldhonig, abhängig von den spezifischen Bäumen und Sträuchern, die den Pflanzensaft liefern, aus dem der Honigtau entsteht.

Einige Beispiele sind:

  • Fichtenhonig
  • Tannenhonig
  • Eichenhonig
  • Ahornhonig

Zusammengefasst stammt Waldhonig sowohl indirekt von den Pflanzen (über den aufgenommenen Pflanzensaft) als auch direkt von den Ausscheidungen der Insekten.

Sammelprozess: 

Anders als beim Blütennektar müssen die Bienen beim Waldhonig oft die zähe, klebrige Flüssigkeit von Blättern, Rinden und Ästen aufnehmen und abschaben.

Zurück im Bienenstock wird der Honigtau dann aufwendig verarbeitet und eingedickt, bis der aromatische Waldhonig entsteht.

Entdecke andere Honigsorten: Von mildem Akazienhonig über kräftigen Eichenhonig bis zum besonderen Manuka-Honig.

Top 10 der größten Honigproduzenten weltweit – mit Infos zu ihren typischen Honigarten.

Geschmack

Blütenhonig schmeckt mild, süß und oft blumig. Waldhonig hingegen hat einen kräftigen, würzigen Geschmack mit leicht herben Noten. Diese Unterschiede kommen von den jeweiligen Quellen des Honigs.

Blütenhonig – Eine Geschmacksvielfalt von mild bis fruchtig

Je nach Blütenart, aus deren Nektar der Honig gewonnen wurde, variiert der Geschmack von Blütenhonig enorm. Mal überwiegen sanfte, süße Noten, mal kommen fruchtige oder würzige Aromen zum Tragen.

  • Mild und zartblumig: Akazienhonig beispielsweise präsentiert sich überaus mild und feinwürzig mit zartem Blütenduft.
  • Fruchtige Nuancen: Rapshonig überzeugt mit einer feinen, cremigen Note und fruchtigen Anklängen. Auch Lindenhonig besticht durch sein dezent fruchtig-blumiges Aroma. 
  • Kräftigere Würze: Sorten wie Thymian- oder Lavendelhonig bestechen durch ihre starken, aromatischen und würzigen Geschmacksnoten.
  • Typische Aromen: Blütenhonige haben fruchtige und würzige Noten, die oft durch feine Anklänge von Karamell oder Malz ergänzt werden.

Waldhonig – Kräftig, würzig und mit Waldnoten

Der Geschmack von Waldhonig besticht durch ein intensives, ausdrucksstarkes Profil. Seine Aromen sind kräftig und facettenreich:

  • Markante Würze: Schon beim ersten Geschmackseindruck dominieren würzige Noten wie Zimt, Nelken oder Ingwer.
  • Malzige Vollmundigkeit: Der Waldhonig hat oft eine malzige Tiefe, die an dunkle Brotgewürze erinnert.
  • Waldige Nuancen: Durch den Honigtau-Ursprung entstehen oft leicht harzige oder erdige Aromen, die den Waldhonig unverwechselbar machen.

Farbe

Blütenhonig und Waldhonig sehen unterschiedlich aus. Blütenhonig ist meist hellgolden bis gelb. Waldhonig dagegen ist dunkler – manchmal rötlich-braun. Grund dafür sind Mineralien und andere Stoffe, die im Waldhonig enthalten sind.

Blütenhonig – Sonniges Gelb bis warmes Braun

  • Die Farbpalette des Blütenhonigs reicht von hellem Goldgelb über sattes Gelborange bis hin zu kräftigem Goldbraun.
  • Hellgelb und strahlend: Besonders milde, zarte Sorten wie der feinwürzige Akazienhonig zeigen sich in einem hellen, strahlenden Gelbton.
  • Warm und goldbraun: Kräftigere Blütenhonige mit ausgeprägteren Aromen, etwa Linden- oder Buchweizenhonig, präsentieren sich eher in warmen Goldbraun- und Bernsteinfarben.
  • Einfluss der Blütenart: Die jeweilige Ausgangsblüte ist ausschlaggebend für die finale Farbnuance. Helle Blüten wie Raps ergeben einen helleren, leuchtenderen Honig, während dunkle Blüten eher bräunliche bis rotbräunliche Farbtöne hervorbringen.

Waldhonig – Von Mahagoni bis tiefes Schwarzbraun

  • Für den Waldhonig sind deutlich dunklere, kräftigere Brauntöne bis hin zu einem satten, fast schwarzen Farbton charakteristisch.
  • Rotbraun und Mahagoni: Viele Waldhonige schimmern in warmen Rottönen und erinnern an die Farbe von edlem Mahagoniholz.
  • Dunkles Bernsteinbraun: Andere Sorten zeigen sich in einem intensiven, dunklen Bernsteinbraun, das fast schon ins Schwarze übergeht.
  • Tiefes Schwarzbraun: Die dunkelsten Varianten wie manche Tannen- oder Buchenhonige besitzen einen nahezu pechschwarzen Farbton.
  • Ausleseprozess: Je dunkler und konzentrierter der Waldhonig geerntet und verarbeitet wird, desto intensiver und dunkler fällt auch seine Farbe aus.

Konsistenz

Honig ist nicht immer gleich flüssig oder fest. Blütenhonig bleibt oft länger flüssig, wird aber schneller hart (kristallisiert). Waldhonig dagegen ist zäher, weil er mehr Fruchtzucker enthält – er bleibt länger cremig.

Blütenhonig

  • Blütenhonig zeichnet sich durch eine schnellere Kristallisation aus und kann dadurch eine festere Konsistenz annehmen.
  • Blütenhonig wird typischerweise durch seine feinen Zuckerkristalle fest, besonders bei Sorten wie Rapshonig, der schnell kristallisiert und cremig wird. Je nach Blüte und Lagerbedingungen tritt die Kristallisation unterschiedlich schnell ein.
  • Cremiger Blütenhonig entsteht, wenn die Kristallisation schon eingesetzt hat, aber noch nicht abgeschlossen ist, wodurch eine streichzarte Konsistenz entsteht.
  • Blütenhonig bleibt zu Beginn nach der Ernte und je nach Sorte länger flüssig, wie zum Beispiel Akazienhonig, der oft über längere Zeit seine flüssige Form bewahrt.

Waldhonig

  • Waldhonig kristallisiert hingegen deutlich langsamer und bleibt in der Regel über eine längere Zeit flüssig. Seine flüssige Konsistenz wird von vielen geschätzt, da sie länger anhält als bei den meisten Blütenhonigen.
  • Bei kühleren Temperaturen oder nach längerer Lagerung kann auch Waldhonig kristallisieren und eine cremige bis feste Konsistenz bekommen. Diese zarte Textur macht ihn besonders streichfähig und gut für den täglichen Gebrauch.

Nährstoffe

Blütenhonig und Waldhonig sind unterschiedlich zusammengesetzt. Beide enthalten gesunde Stoffe, aber die Menge an Vitaminen, Mineralien und Enzymen unterscheidet sich.

Blütenhonig

  • Viele Enzyme: Enthält wichtige Stoffe für die Verdauung und die Abwehrkräfte des Körpers.
  • Vitamine und Mineralstoffe: Hier stecken zum Beispiel Vitamin B, Vitamin C und Kalium drin.

Waldhonig

  • Mineralstoffe: Reich an Eisen, Magnesium und Calcium – wichtig für Knochen und Blut.
  • Antioxidantien: Waldhonig ist besonders, weil er reich an Antioxidantien ist. Diese Stoffe schützen unsere Zellen vor schädlichen Einflüssen.

 

Gesundheitliche Wirkung

Honig ist gesund – egal ob Blüten- oder Waldhonig. Beide Sorten haben Vorteile. Waldhonig enthält oft mehr Stoffe, die Bakterien bekämpfen und Zellen schützen. Blütenhonig wird dagegen meist besser vertragen.

Blütenhonig

  • Stärkt das Immunsystem: Enthält natürliche Enzyme und Antioxidantien, die die Abwehrkräfte unterstützen.
  • Fördert die Verdauung: Bestimmte Enzyme und Inhaltsstoffe helfen der Verdauung.
  • Lindert Hustenreiz: Seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften können Husten und Erkältungssymptome mildern.

Waldhonig

  • Abwehr gegen Bakterien: Seine Inhaltsstoffe können schädliche Keime hemmen.
  • Beruhigt Entzündungen: Die enthaltenen Pflanzenstoffe können Reizungen lindern.
  • Schützt die Zellen: Antioxidantien helfen, freie Radikale unschädlich zu machen.

Verwendung

Beide Honigsorten haben ihre eigenen Vorzüge. Blütenhonig passt gut zum Süßen von Tee, Gebäck oder Desserts, während der kräftige Geschmack von Waldhonig oft in herzhaften Gerichten geschätzt wird.

Blütenhonig

  • Vielseitig verwendbar dank des milden, süßen Geschmacks
  • Pur zum Süßen von Getränken wie Tee oder Kaffee
  • Zum Backen von Kuchen, Plätzchen und anderen Süßspeisen
  • Als Brotaufstrich oder zum Süßen von Müslis und Joghurt
  • Zum Karamellisieren von Obst und als Zutat in Desserts
  • Für die Zubereitung von Soßen, Marinaden und Dressings

Waldhonig

  • Ideal für die Kombination mit Käsesorten wie Blauschimmelkäse
  • Passt hervorragend zu Wildgerichten und kräftigen Fleischspeisen
  • Verleiht Desserts wie Cremes, Parfaits und Eistorten eine besondere Note
  • Kann pur als Brotaufstrich oder zum Abschmecken von Säften verwendet werden
  • Eignet sich gut für die Zubereitung von Chutneys und Grillsoßen

Regionale Sorten

Ob Blütenhonig oder Waldhonig: Beide bieten viele Aromen und gesundheitliche Vorteile. Hier zeigen wir die typischen Eigenschaften und Herkunft der beliebtesten Honigsorten aus Deutschland.

Blütenhonig

Deutscher Blütenhonig ist eine der bekanntesten Sorten. Er wird aus dem Nektar vieler Blütenpflanzen hergestellt. Je nach Region und Pflanzenarten schmeckt er anders und hat unterschiedliche Farben. Bienen sammeln den Nektar oft in Gebieten mit viel Landwirtschaft, wie Bayern, Niedersachsen oder Baden-Württemberg. Besonders in ländlichen Gegenden mit vielen verschiedenen Pflanzen entsteht ein vielfältiger und hochwertiger Honig.

Bienen sammeln Nektar von Apfelblüten, Kirschbäumen, Raps oder Löwenzahn. Im Süden (z. B. Bayern) dominiert Raps – der Honig schmeckt hier mild-süß. Im Norden, wie in Niedersachsen, mixen Wiesenblumen und Klee ein blumig-frisches Aroma.

Waldhonig

Weißtannenhonig aus dem Schwarzwald ist eine besonders edle Variante des Waldhonigs, die nur in den dichten, unberührten Wäldern des Schwarzwalds gesammelt wird. Er entsteht aus dem Honigtau der Weißtannen, was ihm seine dunkle Farbe und das herbe, würzige Aroma gibt. Der Honig ist für seinen kräftigen Geschmack bekannt und bei Honigliebhabern sehr beliebt, die intensivere Aromen schätzen. Zudem enthält er viele Mineralien und wird oft als feines Produkt gehandelt.

Auch der bayerische Waldhonig ist sehr bekannt. Dieser Honig wird in den Wäldern Bayerns gewonnen, wobei Nadelbäume wie Fichten und Kiefern die Hauptquelle des Honigtaus sind. Im Vergleich zum Weisstannenhonig aus dem Schwarzwald ist der bayerische Waldhonig oft etwas milder im Geschmack, aber dennoch voll und gehaltvoll. Deutscher Waldhonig, egal ob aus dem Schwarzwald oder Bayern, wird wegen seiner natürlichen Reinheit, des intensiven Aromas und seiner gesundheitlichen Vorteile sehr geschätzt.

Worauf beim Kauf achten?

Wenn Sie Blütenhonig oder Waldhonig kaufen möchten, sollten Sie ein wenig darüber Bescheid wissen, um ein gutes und echtes Produkt zu erhalten. Hier finden Sie Tipps und Informationen zu den Preisen beider Honigsorten.

Blütenhonig

Achten Sie beim Kauf von Blütenhonig auf ein paar wichtige Punkte. Bio-Blütenhonig ist oft eine gute Wahl, weil er sauber und umweltfreundlich hergestellt wird. Schauen Sie im Laden oder online nach klaren Angaben zur Herkunft und nach Zertifikaten, die die Qualität bestätigen.

Der Blütenhonig Preis variiert je nach Region und Produktionsmethode. Für guten deutschen Blütenhonig können Sie mit Preisen von etwa 6 bis 12 Euro pro 500 Gramm rechnen, wobei biologische oder spezielle Sorten teurer sein können.

Waldhonig

Beim Kauf von Waldhonig gelten ähnliche Tipps. Dieser Honig wird meist in naturbelassenen Wäldern geerntet. Achten Sie auch hier auf Informationen zur Herkunft und auf entsprechende Zertifikate. Empfehlenswerte regionale Produkte sind der bekannte Waldhonig aus dem Schwarzwald oder der bayerische Waldhonig.

Der Waldhonig Preis liegt meist etwas höher als der von Blütenhonig, da die Produktion aufwändiger ist. Typische Preise für hochwertigen deutschen Waldhonig liegen bei 8 bis 15 Euro pro 500 Gramm. Je nach Region und Baumarten (z. B. Weißtannenhonig) können die Preise weiter ansteigen.

Weitere passende Links:

Entdecken Sie die vielfältige Welt des Honigs: Sorten, gesundheitliche Vorteile und kulinarische Verwendung. (Mehr erfahren in unserem Haupt-Artikel über Honig)

Vielfalt der internationalen Honigsorten: Von griechischem Thymianhonig bis neuseeländischem Manuka-Honig, erfahren Sie alles über Herkunft und Geschmack. (Mehr erfahren)

Wildhonig: Die Ur-Form des flüssigen Goldes und seine einzigartigen Eigenschaften. (Wildhonig entdecken)