Geschmacksland

Kakaobohnen: Wie Herkunft, Sorte und Röstung den Geschmack der Schokolade beeinflussen

Kakaofrüchte auf Bäumen in einer tropischen Kakaoplantage
Gepflückte Kakaofrüchte in einem Blech vor einer Kakaoplantage
Geröstete Kakaobohnen auf einem schwarzen Blech auf einer hölzernen Unterlage

Die Welt der Schokolade ist faszinierend und vielfältig. Einer der Schlüsselfaktoren, die den Geschmack der Schokolade beeinflussen, sind die verwendeten Kakaobohnen. Insbesondere die Herkunft, die Sorte und die Röstung der Kakaobohnen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des endgültigen Geschmacksprofils der Schokolade.

1. Herkunft der Kakaobohnen

Die geographische Herkunft der Kakaobohnen ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Geschmack der daraus produzierten Schokolade. Kakaobohnen gedeihen in tropischen Regionen rund um den Äquator. Die wichtigsten Anbauländer sind Ghana, Elfenbeinküste, Indonesien und Brasilien. Kakaobohnen aus unterschiedlichen Regionen weisen aufgrund von Faktoren wie Boden, Klima und Höhenlage verschiedene Geschmacksprofile auf.

Westafrika

Westafrika ist mit Abstand die größte Anbauregion für Kakaobohnen und dominiert den Markt mit rund 70% der weltweiten Produktion. Die Bohnen aus dieser Region sind bekannt für ihren hohen Säuregehalt und fruchtige Noten. Schokoladen aus westafrikanischen Bohnen haben oft einen intensiven Geschmack mit Aromen von Zitrusfrüchten, Beeren und Gewürzen.

Bekannte Anbaugebiete in Westafrika:

  • Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire): Kakaobohnen aus der Elfenbeinküste gelten als „Schokoladenklassiker“ und machen einen Großteil der weltweiten Produktion aus. Sie zeichnen sich durch intensive fruchtige Aromen von reifen Beeren und Zitrusfrüchten aus. Dazu gesellen sich oft Anklänge von Gewürzen wie Zimt oder Nelken.
  • Ghana: Ghana ist der zweitgrößte Kakaoproduzent der Welt. Die berühmten ghanaischen Bohnen überzeugen mit einem leicht blumigen und samtigen Aroma, ergänzt von fruchtigen Nuancen wie Ananas, Mango und Papaya. Im Abgang zeigen sie oft eine angenehm holzige und nussige Note.
  • Nigeria: Kakaobohnen aus Nigeria haben einen kräftigen, erdigen Geschmack mit Noten von verschiedenen Gewürzen.
  • Madagaskar: Kakaobohnen aus Madagaskar sind bekannt für ihren fruchtigen, zitrusartigen Geschmack mit Noten von Beeren und Gewürzen.

Verarbeitung und Einfluss auf den Geschmack:

Westafrikanische Kakaobohnen werden traditionell fermentiert und in der Sonne getrocknet. Diese Verfahren tragen zur Entwicklung der fruchtigen Aromen und der hohen Säure bei.

Schokoladen-Empfehlungen:

  • Zartbitterschokolade mit hohem Kakaogehalt (70%+): Ideal, um die komplexen Aromen der westafrikanischen Bohnen zu erleben.
  • Frucht-Schokoladen: Die fruchtigen Noten der Schokolade ergänzen die fruchtigen Aromen der Kakaobohnen perfekt.
  • Schokoladen mit Gewürzen: Gewürze wie Chili oder Ingwer harmonieren wunderbar mit der Säure und den fruchtigen Noten der westafrikanischen Schokolade.

Südamerika

Kakaobohnen aus Südamerika zeichnen sich durch einen milden Geschmack mit nussigen und karamelligen Noten aus. Schokoladen aus dieser Region haben einen runden und harmonischen Geschmack, der oft mit einer feinen, cremigen Süße abgerundet wird.

Bekannte Anbaugebiete in Südamerika:

  • Ecuador: Ecuador ist bekannt für seine hochwertigen Arriba-Bohnen, die einen fein-aromatischen Geschmack mit Noten von Zitrusfrüchten und Blumen haben.
  • Venezuela: Venezolanische Kakaobohnen haben einen kräftigen Geschmack mit Nuancen von gerösteten Nüssen.
  • Peru: Peruanische Kakaobohnen haben einen milden, nussigen Geschmack mit Noten von Karamell und Vanille.

Verarbeitung und Einfluss auf den Geschmack:

Südamerikanische Kakaobohnen werden häufig in Holzkisten fermentiert, was zu einem milderen Geschmack und nussigen Noten führt.

Schokoladen-Empfehlungen:

  • Vollmilchschokolade: Die Süße der Vollmilchschokolade harmoniert perfekt mit dem milden Geschmack der südamerikanischen Bohnen.
  • Nuss-Schokoladen: Die nussigen Noten der Schokolade ergänzen die nussigen Aromen der Kakaobohnen perfekt.
  • Vanille-Schokolade: Vanille unterstreicht den harmonischen Geschmack der südamerikanischen Schokolade.

Mittelamerika

Mittelamerika produziert nur einen kleinen Anteil der weltweiten Kakaobohnen, aber die Bohnen aus dieser Region sind für ihren komplexen Geschmack und blumige Noten bekannt. Schokoladen aus mittelamerikanischen Bohnen haben oft einen einzigartigen Geschmack mit Aromen von Honig, Gewürzen und Früchten.

Bekannte Anbaugebiete in Mittelamerika:

  • Costa Rica: Costa-Ricanische Kakaobohnen haben einen fein-säuerlichen Geschmack mit Noten von Zitrusfrüchten und Blumen.
  • Nicaragua: Nicaraguanische Kakaobohnen haben einen kräftigen, erdigen Geschmack mit Noten von Kakao und Gewürzen.
  • Panama: Panamanische Kakaobohnen haben einen komplexen Geschmack mit Noten von HonigFrüchten und Gewürzen.
  • Mexiko: Mexikanische Kakaobohnen wurden bereits von den Olmeken und Maya angebaut. Ihre Schokoladen bestechen durch ein vielschichtiges Aromenspiel aus Beerentönen, Zitrusnuancen und Gewürznoten, unterlegt von einer angenehmen Süße und erdigem Kakaocharakter.
  • Guatemala: Die Kakaobohnen Guatemalas verströmen eine feine Mischung aus Blumen-, Obst– und Gewürzaromen. Häufig finden sich hier Anklänge von Orange und Chili.

Verarbeitung und Einfluss auf den Geschmack:

Mittelamerikanische Kakaobohnen werden häufig in kleinen, traditionellen Betrieben verarbeitet. Die Fermentationsmethoden variieren und können einen Einfluss auf den finalen Geschmack haben. Einige Regionen setzen auf längere Fermentationen, die zu blumigen Noten führen, während andere kürzere Verfahren anwenden und dadurch erdige und schokoladige Aromen betonen.

Schokoladen-Empfehlungen:

  • Dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt (70%+): Ideal, um die komplexen Aromen der mittelamerikanischen Bohnen vollständig zu erleben.
  • Schokoladen mit Honig: Die Süße des Honigs harmoniert perfekt mit den blumigen Noten der Schokolade.
  • Gewürz-Schokoladen: Gewürze wie Zimt, Nelke oder Piment unterstreichen die komplexen Aromen der mittelamerikanischen Schokolade.

Asien

Asiatische Kakaobohnen sind für ihren erdigen Geschmack und leicht bitteren Noten bekannt. Schokoladen aus dieser Region haben ein komplexes Geschmacksprofil mit Aromen von verschiedenen Gewürzen.

Bekannte Anbaugebiete in Asien:

  • Indonesien: Indonesische Kakaobohnen haben einen kräftigen, erdigen Geschmack mit Noten von verschiedenen Gewürzen.
  • Vietnam: Vietnamesische Kakaobohnen haben einen etwas milderen, erdigen Geschmack.

Verarbeitung und Einfluss auf den Geschmack:

Die Verarbeitung von Kakaobohnen in Asien kann sehr unterschiedlich sein. In einigen Regionen werden traditionelle Methoden angewandt, wie etwa die Fermentation in Bananenblättern, was zu fruchtigen Noten führen kann. Andere Gebiete setzen auf moderne Verarbeitungstechniken, die erdige und bittere Aromen stärker betonen.

Schokoladen-Empfehlungen:

  • Dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt (70%+): Geeignet, um die erdigen und bitteren Noten der asiatischen Bohnen zu erleben.
  • Schokoladen mit Chili: Die Schärfe des Chilis harmoniert gut mit den erdigen und bitteren Aromen der asiatischen Schokolade.
  • Schokoladen mit Kaffee: Kaffee unterstreicht die erdigen und leicht bitteren Noten der asiatischen Schokolade.

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Wie Boden, Klima und Höhenlage den Geschmack beeinflussen

1. Einfluss des Bodens:

Der Boden, in dem die Kakaobäume wachsen, hat einen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit und somit auf die Entwicklung der Kakaobohnen.

  • Mineralien: Ein mineralreicher Boden kann zu einem intensiveren Geschmack mit Noten von Gewürzen führen.
  • Säuregehalt: Ein saurer Boden kann die Entwicklung von fruchtigen Aromen fördern.
  • Lehmgehalt: Ein lehmhaltiger Boden kann zu einem erdigen Geschmacksprofil beitragen.
  • Nährstoffreicher Boden: Kräftige, intensive Noten. Kakaobäume, die auf fruchtbaren, nährstoffreichen Böden wachsen, bringen Bohnen mit ausgeprägtem Aroma hervor. Die reichhaltigen Nährstoffe ermöglichen eine optimale Ausbildung der Geschmackskomponenten. Solche Schokoladen überzeugen mit kräftigen, intensiven Nussaromen.
  • Sandiger Boden: Fruchtige und blumige Akzente. Sandige Böden mit gutem Wasserdurchlauf begünstigen hingegen die Entwicklung feinerer, eleganteren Noten. Schokoladen aus hier angebauten Kakaobohnen bestechen mit fruchtigen Anklängen von Beeren, Zitrusfrüchten und tropischen Früchten sowie blumigen Duftnoten.

2. Einfluss des Klimas:

Das Klima spielt eine wichtige Rolle bei der Reifung der Kakaobohnen.

  • Temperatur: Warme Temperaturen und ausreichende Niederschläge begünstigen das Wachstum der Kakaobäume und die Entwicklung von komplexen Aromen.
  • Sonneneinstrahlung: Starke Sonneneinstrahlung kann zu einem hohen Zuckergehalt in den Bohnen führen und einen karamelligen Geschmack fördern.
  • Regen: Zu viel Regen kann die Bohnen wässrig machen und den Geschmack beeinträchtigen.
  • Trockenes, heißes Klima: Würzige und holzige Nuancen. In heißen, trockenen Regionen wie Teilen Ecuadors oder der Karibik reifen Kakaobohnen mit intensiven Aromen. Die hohen Temperaturen und die geringe Luftfeuchtigkeit lassen hier häufig Geschmacksnoten von Leder und Gewürzen wie Zimt oder Pfeffer entstehen.
  • Feucht-warmes Klima: Milde, ausgewogene Geschmackskomposition. Feucht-warme Klimazonen wie in Teilen Westafrikas oder Mittelamerikas begünstigen die Entstehung ausgewogener, milder Geschmacksprofile. Hier gedeihen Kakaobohnen mit samtigen, cremigen Kakaoaromen und feinen Nussakzenten. Zudem finden sich oft fruchtige Nuancen von Mango, Ananas oder Banane.

3. Einfluss der Höhenlage:

Die Höhenlage, in der die Kakaobäume wachsen, beeinflusst die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, was wiederum Auswirkungen auf den Geschmack der Bohnen hat.

  • Tiefe Lagen: In tiefen Lagen unter 600 Metern wachsen die Kakaobohnen schneller und ergeben einen milderen, runderen Geschmack mit ausgewogenen nussigen Noten.
  • Höhere Lagen: In höheren Lagen wachsen die Bohnen langsamer und entwickeln komplexere Aromen. In Lagen von etwa 600 bis 1.200 Metern über dem Meeresspiegel gedeihen besonders aromatische Kakaobohnen. Die kühleren Temperaturen und die dünne Luft in diesen Höhen bewirken ein eleganteren, komplexeres Geschmacksprofil mit ausgeprägten Fruchtnoten von Zitrusfrüchten, Beeren und Rosinen, abgerundet von feinen Gewürz- und Blumennuancen.

Zusammenspiel der Faktoren:

Die drei Faktoren Boden, Klima und Höhenlage beeinflussen den Geschmack der Schokolade in einem komplexen Zusammenspiel. So kann ein mineralreicher Boden in Verbindung mit einem warmen Klima und einer hohen Luftfeuchtigkeit zu einem intensiven Geschmack mit Noten von Gewürzen führen.

Umgekehrt kann ein nährstoffarmer Boden in einem kühlen Klima mit hoher Niederschlagsmenge zu einem milderen Geschmack mit fruchtigen Noten beitragen.

Beispiele für den Einfluss der Umweltfaktoren:

  • Schokolade aus Venezuela: Venezuela ist bekannt für seinen nährstoffreichen Boden, sein warmes Klima und seine Höhenlage. Diese Faktoren tragen zu einem kräftigen, schokoladigen Geschmack mit erdigen Noten bei.
  • Schokolade aus Ecuador: Ecuador zeichnet sich durch vulkanischen Boden, warmes Klima und unterschiedliche Höhenlagen aus. Dies kann zu einem breiten Spektrum an Geschmacksrichtungen führen, von fruchtig-blumig in den höheren Lagen bis hin zu nussig-karamellig in den tieferen Lagen.
  • Schokolade aus Madagaskar: Madagaskar bietet einen roten Lateritboden, ein warmes Klima und unterschiedliche Höhenlagen. Dies führt oft zu Schokoladen mit fruchtigen Noten, wie Zitrusfrüchte und Beeren, sowie einem Hauch von Gewürzen.

Durch das Verständnis dieser Faktoren können Chocolatiers und Kakaobauern die Qualität ihrer Bohnen verbessern und einzigartige Geschmacksprofile entwickeln, die ihre Schokolade von anderen unterscheiden.

2. Kakaosorte

Neben der geografischen Herkunft der Kakaobohnen spielt auch die Kakaosorte eine wichtige Rolle im Geschmacksprofil der Schokolade. Es gibt drei Hauptkategorien: Criollo, Forastero und Trinitario. Jede Sorte hat ihre eigenen Eigenschaften, die den Geschmack der Schokolade beeinflussen.

1. Criollo

  • Selten und teuer: Criollo-Bohnen sind die seltenste und teuerste Kakaosorte. Sie machen nur etwa 5-10% der weltweiten Kakaoproduktion aus.
  • Feiner, aromatischer Geschmack: Criollo-Bohnen zeichnen sich durch einen feinen, aromatischen Geschmack mit blumigen und fruchtigen Noten aus.
  • Anfälligkeit: Criollo-Bäume sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, was die Ernte erschwert und die Preise erhöht.

2. Forastero

  • Robuste und ertragreiche Sorte: Forastero-Bohnen sind die am weitesten verbreitete Kakaosorte. Sie machen etwa 80-90% der weltweiten Kakaoproduktion aus.
  • Robuster und erdiger Geschmack: Forastero-Bohnen haben einen robusten und erdigen Geschmack mit bitteren Noten.
  • Weniger aromatisch: Im Vergleich zu Criollo-Bohnen haben Forastero-Bohnen ein weniger komplexes Aromaprofil.

3. Trinitario:

  • Kreuzung aus Criollo und Forastero: Trinitario-Bohnen sind eine Kreuzung aus Criollo und Forastero. Sie vereinen die feinen Aromen von Criollo mit der Robustheit von Forastero.
  • Ausgewogenes Geschmacksprofil: Trinitario-Bohnen bieten ein ausgewogenes Geschmacksprofil mit Noten von Nüssen und Früchten.
  • Höhere Erträge: Trinitario-Bäume sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge als Criollo-Bäume und bieten gleichzeitig höhere Erträge als Forastero-Bäume.

Einfluss der Kakaosorte auf die Schokolade

Die Wahl der Kakaosorte hat einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack, die Textur und die Farbe der Schokolade.

  • Geschmack: Criollo-Schokolade hat einen feinen, aromatischen Geschmack mit blumigen und fruchtigen Noten. Forastero-Schokolade hat einen robusten und erdigen Geschmack mit bitteren Noten. Trinitario-Schokolade bietet ein ausgewogenes Geschmacksprofil mit Noten von Nüssen und Früchten.
  • Textur: Criollo-Schokolade hat eine glatte und cremige Textur. Forastero-Schokolade kann eine leicht körnige Textur haben. Trinitario-Schokolade hat eine glatte und samtige Textur.
  • Farbe: Criollo-Schokolade hat eine hellbraune Farbe. Forastero-Schokolade hat eine dunklere, rotbraune Farbe. Trinitario-Schokolade hat eine mittelbraune Farbe.

3. Röstung der Kakaobohnen

Die Röstung der Kakaobohnen ist ein entscheidender Schritt in der Schokoladenherstellung, der den Geschmack und die Textur des Endprodukts maßgeblich beeinflusst. Während des Röstvorgangs verdampft Feuchtigkeit, die Zellstrukturen der Bohnen öffnen sich und es werden über 600 Aromaverbindungen freigesetzt. Je nach Röstdauer und -temperatur variieren die Aromen und Eigenschaften der Schokolade.

Einfluss der Röstung auf den Geschmack

1. Helle Röstung:

Fruchtig-frische Aromen: Bei einer relativ milden Rösttemperatur von 120-135°C verdampft nur ein geringer Feuchtigkeitsanteil. Die Aromen bleiben hier sehr natürlich und ursprünglich.

Erhalt fruchtiger Noten: Eine helle Röstung bewahrt die feinen fruchtigen Noten der verwendeten Kakaobohnen. So kommen frische Aromen von Zitrusfrüchten, Beeren oder Rosinen besonders gut zur Geltung.

Blumige Duftnoten: Auch die elegant-blumigen Nuancen der Criollo-Bohne werden durch die schonende Röstung nicht beeinträchtigt. Anklänge von Rose, Jasmin und Veilchen bleiben hier erhalten.

Perfekt für Milch- und weiße Schokolade: Das fruchtig-frische Aromaprofil der hell gerösteten Bohnen eignet sich besonders für die Herstellung von Milch-, Weiß- und Pralinenschokoladen. Hier stehen die zarten, natürlichen Geschmacksnuancen im Mittelpunkt.

 

2. Mittlere Röstung:

Malzige Röstaromen: Bei mittleren Rösttemperaturen um die 140°C wird ein optimales Gleichgewicht zwischen fruchtigen Noten und klassischen Röstaromen geschaffen.

Nussige und karamellisierte Akzente: Durch die etwas intensivere Röstung offenbaren sich hier nussige Noten von Mandeln, Haselnüssen und feine Karamellaromen. Diese ergänzen sich wunderbar mit den noch immer präsenten fruchtigen Nuancen.

Gut ausbalancierte Geschmacksstruktur: Schokoladen aus mittelstark gerösteten Kakaobohnen bestechen durch ihre runde, ausgewogene Geschmacksstruktur. Die malzigen Röstaromen harmonieren perfekt mit der feinen Fruchtsüße und den milden Bitternoten.

Ideale Basis für Zartbitter-Schokoladen: Zartbitter-Schokoladen mit einem Kakaoanteil von 50-70% profitieren besonders von dem Potenzial der mittleren Röststufe. 

3. Dunkle Röstung:

Intensive Röstaromatik: Für eine wirkliche Intensiväröstung werden Temperaturen von 160°C und höher erreicht. Diese dunkle Röstung erzeugt eine ausgesprochen kräftige, gehaltvolle Röstaromatik.

Ausgeprägte Röst- und Rauchnoten: Dunkle Röststufen bringen Aromen von gerösteten Nüssen, Malz, Kaffee und edlem Holz zum Vorschein. 

Vollmundiger Kakaogeschmack: Das Herzstück einer dunklen Röstung ist der vollmundige, intensive Kakaogeschmack. Die Kakaoaromen werden hier in ihrer vollen Pracht ausgespielt und vereinen sich mit den kräftigen Röstnoten.

Ideale Basis für Bitterschokoladen: Diese sortentypischen Charakteristika der dunklen Röststufe prädestinieren sie für die Herstellung von Bitterschokoladen mit einem Kakaoanteil von über 70%. Je höher der Kakaoanteil, desto dominanter werden die facettenreichen Röst- und Bitteraromen.

Schlusswort

Die Geschmacksvielfalt von Schokoladen ist wahrlich endlos. Doch diese faszinierende Aromenpalette ist alles andere als ein Zufallsprodukt. Vielmehr ist sie das Resultat der sorgfältigen Auswahl und Verarbeitung der erlesenen Kakaobohnen.

Jede Komponente – die Herkunftsregion, die spezifische Kakaosorte und nicht zuletzt die Röstintensität – trägt ihren ganz eigenen Baustein zu dem einzigartigen Geschmackserlebnis einer Schokolade bei.

 

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